Funktion und Wirkungsweise des ABC-Fahrwerk
Active Body Control (ABC) ist der Markenname von Mercedes-Benz zur Beschreibung der voll aktiven Federung, mit der die Bewegungen der Fahrzeugkarosserie gesteuert werden können und in vielen Fahrsituationen, einschließlich Kurvenfahrten, Beschleunigen und Bremsen, das Wegrollen praktisch beseitigt wird.
In dem ABC-System erfasst ein Steuergerät die Bewegung der Karosserie anhand von Sensoren, die sich im gesamten Fahrzeug befinden und steuert die Wirkung der aktiven Aufhängung unter Verwendung hydraulischer Servomechanismen.
Der Hydraulikdruck zu den Stoßdämpfern wird von einer Hochdruck-Radialkolbenhydraulikpumpe geliefert. Insgesamt 13 Sensoren überwachen kontinuierlich die Bewegung der Karosserie und den Fahrzeugstand und versorgen das ABC-Steuergerät alle zehn Millisekunden mit neuen Daten.
Vier Niveausensoren, einer an jedem Rad, messen das Fahrniveau des Fahrzeuges, drei Beschleunigungsmesser messen die vertikale Körperbeschleunigung, ein Beschleunigungssensor misst die Längs- und ein Sensor die Querkörperbeschleunigung. An jedem Hydraulikzylinder überwacht ein Drucksensor den Hydraulikdruck. Während das ABC Steuergerät Daten empfängt und verarbeitet, betätigt er vier hydraulische Servos, die jeweils in Reihe neben jedem Rad auf einem Federbein montiert sind. Fast augenblicklich erzeugt die servogeregelte Federung während der verschiedener Fahrmanöver Gegenkräfte gegen das Ablehnen, Tauchen und Knien des Fahrzeuges.
Ein Federbein, bestehend aus einer Stahlschraubenfeder und einem Stoßdämpfer, die parallel geschaltet sind, sowie ein hydraulisch gesteuerter Stellzylinder sind zwischen Fahrzeugaufbau und Rad angeordnet. Diese Komponenten sind störungsanfällig und bei einem Ausfall gefährlich. Das System verfügt auch über eine höhenverstellbare Federung, die das Fahrzeug in diesem Fall zwischen den Geschwindigkeiten von 60 und 160 km/h um bis zu 11 mm absenkt, um Aerodynamik, Kraftstoffverbrauch und Handling zu verbessern.